5.v.l. Christian Fühner, MdL und Bildungspolitischer Sprecher

Am 23. März 2024 traf sich der AK Schule zu seiner 3. Sitzung

24. April 2024

Ein Besuch im Landtag bei Christian Fühner, MdL und Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion

Nach einem kleinen Rundgang durch den Plenarsaal und Erläuterungen zum Sitzungsablauf im Niedersächsischen Landtag berichtete Herr Fühner uns von seinen Einschätzungen zur aktuellen Bildungspolitik.

Die mangelhafte Unterrichtsversorgung in den niedersächsischen Schulen ist derzeit das dringendste Problem und erfährt dafür seitens des Ministeriums zu wenig Beachtung und mangelnde Problemlösung. Beispielsweise das Ausschöpfen des Potentials aus der Reduzierung von Teilzeit-Möglichkeiten und die schnellere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen wären bedeutende Möglichkeiten, dem Lehrermangel zu begegnen.

Herr Fühner bestätigt, dass im Kultusministerium an einer Vereinheitlichung der Kern-Curricula gearbeitet werde und dass es auch Bestrebungen gebe, dass die Lehrerausbildung so zu verändern, dass es nur noch „Stufenlehrkräfte“ geben solle. Das würde bedeuteten, dass es eine Ausbildung für Lehrkräfte für die Primarstufe, für die Sekundarstufe 1 und für die Sekundarstufe 2 geben würde. Eine Differenzierung in Gymnasial-, Haupt- und Realschullehrer würde entfallen.

In der sich anschließenden Diskussion kamen vielfältige Themen zur Sprache:

  • Der fachfremde Einsatz von abgeordneten Lehrkräften bedeutet Ressourcenverschwendung, da diese oftmals nur für Aufsichtsaufgaben eingesetzt würden.
  • Der Wegfall der Schullaufbahnempfehlung am Ende der 4. Klasse und seine Folgen – Schüler und Schülerinnen bringen zunehmend nicht mehr das notwendige Niveau für den Unterrichtsanspruch an Gymnasien mit.
  • Die Möglichkeiten einer dualen Lehrerausbildung – Die Ausführungen von Herrn Fühner über die Notwendigkeit des Praxisbezugs in der Lehrkräfteausbildung, bei der aber der akademische Anspruch insbesondere der Gymnasiallehrkräfte erhalten bleibe müsse, trifft auf Zustimmung der Teilnehmer.
  • Das Startchancenprogramm des Bundes und seine Umsetzung – Herr Fühner berichtet, dass (nur) ca. 300 Schulen in Niedersachsen davon profitieren könnten. Da von dem Geld nur ein Teil in Personal fließen könne, werde man die Effekte des Programms abwarten müssen. Wie genau der Sozialindex aussehen werde, nach welchem die Schulen ausgesucht werden sollen, sei noch nicht bekannt.
  • Schulverwaltungskräfte an Schulen zur Unterstützung der Lehrkräfte, z.B. bei der Beantragung von Schulbegleitungen – Herr Fühner bemängelt hier, dass das von der letzten Landesregierung beschlossene Pilotprogramm zum Einsatz von Verwaltungskräften an Schulen im Sommer auslaufe, aber die Evaluierung des Programms erst im Herbst stattfinden solle. Dadurch werde eine nahtlose Weiterbeschäftigung der Kräfte erschwert.
  • Die Nutzung von digitalen Endgeräten in der Grundschule und die problematische Handynutzung der Kinder und Jugendlichen – Hier sind sich die Teilnehmer einig, dass gerade bei jüngeren Kindern (Grundschule) Risiken bestehen.
  • Notwendige Weiterbildung der Lehrkräfte in den Bereichen Medienkompetenz und Künstliche Intelligenz.
  • Deutsch als Zweitsprache – da in Niedersachsen Fachkräfte für Deutsch als Zweitsprache fehlen, würde Herr Fühner es begrüßen, wenn die Landesregierung hier eine Öffnung des Fachs auch für andere geeignete Personengruppen vorantreiben würde.
  • Eine mögliche Abschaffung des Fachs Englisch in der Grundschule zugunsten von mehr Zeit für das Erlernen von Basiskompetenzen wird von den Teilnehmern kontrovers diskutiert.
  • Die Erhöhung der Stundenzahl in der Grundschule – die vom Kultusministerium geplante Erhöhung der Stundenzahl wird von Herrn Fühner als Schritt in die richtige Richtung begrüßt und unterstützt.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Christian Fühner für den informativen Austausch.

Dank an Dr. Christine Winter für das Protokoll.

Unser nächstes Treffen wird voraussichtlich im Juni stattfinden.

Dr. Stefanie Matz

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